Meine TOP-3 Aufreger der Bundesliga-Saison

Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht öfter aufgeregt hätte (Stichwort: „das war nix“ oder „Abseits… ABSEITS“), aber irgendwie sind diese drei „Skandale“ schon eine Erwähnung wert – vielleicht sind sie mir auch nur deswegen präsent, weil sie v.a. gegen Ende der Saison passiert sind.

 

Die zweistellige Nachspielzeit mit Spielverweigerung in einem historischen Zweitligaspiel habe ich nicht vergessen aber auch nicht als Aufreger empfunden, sondern eher als schlimmen und unglücklichen Unfall.

 

Also schnell weiterlesen:

Schweinsteiger vs. „Presse“

 

Unser lieber Schweini bzw. Bastian bzw. Herr Schweinsteiger hat uns im Jahr 2010 mit fantastischen Leistungen verwöhnt und einen nicht geringen Anteil an der erneut starken WM oder dem Finaleinzug der Bayern 2009/10 in der Champions League gehabt.

2011 lief es dann nicht so gut und das war für einen Teil der Presse – zumindest für den Teil, der nicht für guten Journalismus steht – ein gefundenes Fressen, um über das „Chefchen“ herzufallen. Bei dieser Gelegenheit konnte man auch gleich den eigenen Liebling Lahm noch besser herausstellen. Lahm fand ich in 2011 übrigens auch nicht wesentlich stärker als Schweinsteiger, aber egal.

Bei einer Pressekonferenz hat sich der Spieler dann zu einer etwas unglücklichen Aussage hinreißen lassen. Beleidigung will ich es nicht nennen, denn einen Reporter dieses Schmierblatts kann man eigentlich gar nicht beleidigen.

Damit waren beide Seiten quitt; jeder hat jedem mal an’s Bein gepisst und gezeigt, wer der Boss ist: Das Käs‘blatt in seinem Sportteil, Schweinsteiger auf der PK seines Vereins.

Aber dann ging es erst los und fast die gesamte Presse rottet sich in einem Anfall von falsch verstandener Loyalität zu einem fröhlichen Schweinsteiger-bashing zusammen. 

Wie sagte mal ein Lehrer von mir: Zeige mir mit wem du dich umgibst, und ich sage dir wer du bist. 

 

Diego vs. Magath 

 

Eins vorneweg: ich mag beide nicht!

Magath ist für mich DER Trainersöldner schlechthin. Die halbe Bundesliga hat er schon durch und überall außer guten Konditionswerten und äußerst kurzfristigen Erfolgen nicht wirklich viel bewegt.

Diego ist DER Inbegriff des arroganten und überbezahlten Fussballstars. Fantastischer Techniker, guter Fussballer, aber wenn es drauf ankam, hat er wenig gerissen.

Jetzt hat Magath es gewagt, Diego am 34. Spieltag nicht aufzustellen. Nachvollziehbar: im Abstiegskampf kommt es drauf an zu kratzen, zu treten und zu beißen. Drei Eigenschaften die Schönspieler Diego nicht mal im Ansatz hat. Diego ist daraufhin aus dem Stadion geflüchtet (kommt mir bekannt vor war da nicht mal was mit einem deutschen Stürmer?). Dass es dabei um Geld ging, glaubt hoffentlich niemand. Es ging wohl um verletzten Stolz, die Art und Weise des Umgangs miteinander, wahrscheinlich hat sich da in den letzten Wochen v.a. zwischenmenschlich einiges aufgestaut. Dann wird noch eine Prise Abstiegskampf dazu gemischt und fertig ist das Pulverfass. Das prompt hochging. Jetzt machen einige da ein großes Drama daraus.

Aber was ist denn passiert? Ein junger Mann hat eine Kurzschlussreaktion gezeigt. Menschlich verständlich, zeigt aber auch seinen mangelnden Teamgeist. Ob er eine Zukunft in Wolfsburg oder bei einem anderen Team hat wird sich zeigen vielleicht setzt er sich auch einfach zur Ruhe, denn Geld hat Diego mit Sicherheit genug verdient.

Aber wenn die Saison vorbei ist, müssen anscheinend einige noch mal zeigen, dass man so was herrlich aufbauschen kann bis hin zum Diskutieren eines Berufsverbots.

Mal wieder viel Lärm um nix… was macht eigentlich Misimovic gerade?

 

„Fans“ aus Frankfurt und Cottbus

 

Zugegeben: es war schwer, die letzte Saison mit den Ausschreitungen der Berliner „Fans“ zu toppen.

Aber Frankfurt und Cottbus haben das irgendwie hinbekommen.

„Früher“ hat man, wenn man nicht zufrieden war „Trainer/Vorstand/Name raus“ gerufen und ein paar selbstbemalte DIN/A3-Pappen hochgehalten. Bei länger anhaltenden Niederlagen-Serien wurde dann auch schon mal „wir wollen euch kämpfen sehen“ angestimmt oder der Fanblock 5 Minuten später betreten oder ganz extrem: ein Gegenstand gegen den Bus geworfen.

Mittlerweile läuft das anders: die eigenen Spieler mit Gegenständen bewerfen, den eigenen Fanblock anzünden (z.T. trotz Führung der eigenen Mannschaft), den Trainingsplatz besetzen, das Spielfeld stürmen und alle(s) kurz und klein schlagen, wer bzw. was da so rumliegt oder steht. Mit solchen Vereinen kann man dann auch wenig Sympathie aufbauen und nur viel Spaß in Liga 2 wünschen.

Die Polizei dürfte angesichts des Potentials das sich da bietet (das Ost-Derby Rostock – Cottbus kommt auch noch dazu) weniger begeistert sein.

Aber für eins muss ich den beiden „Fan“-Gruppen ja dankbar sein. Dass ein paar Schmierfinken das Kölner Trainingsgelände mit Morddrohungen gegen die Spieler bekritzelt hatten, ging so völlig unter.

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